Selbst bei bester Planung und Pflege können im Aquarium hin und wieder Probleme auftreten. Um solche Situationen zu bewältigen, ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen und gezielt dagegen vorzugehen. Hier zeige ich einige der häufigsten Probleme und Lösungen auf, damit dir die Aquaristik dauerhaft Spaß macht.
Algenprobleme
Ein recht häufig auftretendes Problem ist Algenbefall. Algen können in vielen Formen auftreten, sei es als grüne, braune oder schwarze Flecken an den Scheiben, Pflanzen oder der Dekoration. Während Algen in geringen Mengen natürlich sind, können sie bei übermäßigem Wachstum das ökologische Gleichgewicht im Aquarium stören.
Hauptursachen für Algenprobleme
Zu viel Licht oder eine falsche Lichtdauer kann das Algenwachstum fördern. Algen gedeihen besonders gut bei starkem Licht. Hier kann es hilfreich sein, die Beleuchtung auf 8-10 Stunden pro Tag einzuschränken. Wenn möglich, sollte auch die Lichtintensität reduziert werden.
Ein Überschuss an Nährstoffen im Wasser, insbesondere Phosphat und Nitrat, bietet Algen ideale Wachstumsbedingungen. Diese Nährstoffe stammen oft aus überschüssigem Futter, Kot und organischen Abfällen. Regelmäßige Wasserwechsel, das Absaugen von Mulm und ein effizienter Filter helfen, diese Nährstoffe zu kontrollieren.
Wenn das natürliche Gleichgewicht zwischen Pflanzen und Algen gestört ist, beispielsweise durch einen Mangel an schnell wachsenden Pflanzen, können Algen schneller gedeihen. Die Bepflanzung des Aquariums mit mehr (und schnellwüchsigen) Pflanzen kann helfen, Algen das Nährstoffangebot zu entziehen.
Lösungen bei Algenproblemen
Reduziere die Lichtdauer. Passe die Beleuchtungszeit an und setze am besten eine Zeitschaltuhr ein.
Kontrolliere die Nährstoffe. Füttere deine Fische sparsam, entferne überschüssiges Futter und setze Pflanzen ein, die überschüssige Nährstoffe aufnehmen können.
Algenfresser können helfen. Einige Fischarten wie Antennenwelse oder Amano-Garnelen fressen Algen und können dazu beitragen, die Probleme auf natürliche Weise zu reduzieren.
Versuche, die Algen manuell zu beseitigen. Entferne Algen mit einem Magnetreiniger von den Scheiben und per Hand von Dekorationen. Wenn du regelmäßig reinigst, kannst du einem starken Befall vorbeugen.
Krankheiten erkennen und behandeln
Aquarienfische können, wie alle Lebewesen, von Krankheiten befallen werden. Es ist wichtig, frühe Anzeichen von Krankheiten zu erkennen, um rechtzeitig handeln zu können. Zu den häufigsten Krankheiten zählen:
Pünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose): Eine der bekanntesten Fischkrankheiten. Sie zeigt sich durch kleine, weiße Punkte auf den Flossen und dem Körper der Fische. Diese Krankheit wird durch Parasiten verursacht und kann durch Stress, schlechte Wasserqualität oder plötzliche Temperaturänderungen begünstigt werden.
Flossenfäule: Diese Krankheit führt zu Ausfransungen und Zersetzung der Flossen und wird oft durch schlechte Wasserbedingungen oder Bakterien verursacht.
Bauchwassersucht: Diese Krankheit tritt auf, wenn Fische eine stark geschwollene Bauchregion aufweisen. Sie kann durch eine bakterielle Infektion ausgelöst werden und ist schwer zu behandeln.
Symptome von Krankheiten
- Apathisches Verhalten oder Trägheit
- Verändertes Schwimmverhalten (Schwimmen an der Oberfläche oder Schräglage)
- Farbverlust oder auffällige Flecken
- Schnelles Atmen oder Flossenklemmen
Behandlung von Krankheiten:
Quarantänebecken: Sobald du bei einem Fisch Symptome bemerkst, solltest du ihn sofort in ein separates Quarantänebecken setzen, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Medikamente: Abhängig von der Krankheit können spezielle Medikamente eingesetzt werden. Beispielsweise helfen Antiparasitika bei der Pünktchenkrankheit, während antibakterielle Mittel gegen Flossenfäule wirksam sind.
Wasserqualität verbessern: Ein häufiger Auslöser von Krankheiten ist schlechte Wasserqualität. Regelmäßige Wasserwechsel und Filterreinigungen helfen, das Risiko von Krankheiten zu minimieren.
Umgang mit unerwünschtem Verhalten der Fische
Manchmal zeigen Fische unerwünschtes oder aggressives Verhalten, das das Zusammenleben im Aquarium stören kann. Dies kann auf Stress, mangelnden Platz oder fehlerhafte Vergesellschaftung zurückzuführen sein.
Häufige Verhaltensprobleme:
Aggression: Einige Fischarten, wie z.B. bestimmte Buntbarsche, können gegenüber Artgenossen oder anderen Fischarten aggressiv werden, besonders in beengten Aquarien. Aggression äußert sich in Form von Jagen, Beißen oder sogar Tötungen anderer Fische.
Futterneid: Manche Fische fressen schneller und dominieren das Futter, was schwächere Fische benachteiligt.
Stressverhalten: Fische, die ständig an der Oberfläche nach Luft schnappen, sich verstecken oder an Gegenständen scheuern, zeigen oft Stresssymptome. Dies kann durch schlechte Wasserbedingungen, eine zu hohe Besatzdichte oder falsche Wasserwerte ausgelöst werden.
Lösungsansätze für Verhaltensprobleme:
Aquariumgröße anpassen: Stelle sicher, dass dein Aquarium ausreichend groß ist, um allen Fischen genügend Schwimmraum und Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Ein überbesetztes Becken fördert Aggressionen und Stress.
Arten verträglich vergesellschaften: Informiere dich im Voraus über die Vergesellschaftung der Fischarten. Vermeide es, aggressive Arten mit friedlichen Arten zu kombinieren, und beachte das Revierverhalten bestimmter Fischarten.
Versteckmöglichkeiten schaffen: Nutze Pflanzen, Höhlen oder Wurzeln, um Verstecke zu schaffen, in denen sich unterdrückte oder scheue Fische zurückziehen können.
Gezielte Fütterung: Verteile das Futter an verschiedenen Stellen im Aquarium, damit auch schwächere oder langsamere Fische ausreichend Nahrung bekommen.
Mit der richtigen Pflege und wenn du dich gut kümmert, kannst du viele Probleme in deinem Aquarium vermeiden oder schnell lösen. Achte auf die Bedürfnisse deiner Fische, halte die Wasserqualität im Auge und greife bei ersten Anzeichen von Problemen rasch ein. So sorgst du für ein harmonisches und gesundes Umfeld für deine Fische.