Wasseraufbereitung und -qualität

Eine der wichtigsten Grundlagen für ein erfolgreiches Aquarium ist die richtige Wasserqualität. Zur Wasseraufbereitung zählen sauberes und gut aufbereitetes Wasser. Es bildet die Lebensgrundlage für Fische, Pflanzen und andere Aquarienbewohner. Im Folgenden erfährst du, wie du das Wasser deines Aquariums optimal vorbereitest und pflegst.

Wasseraufbereitung vor der Erstbefüllung

Bevor du dein Aquarium mit Fischen und Pflanzen besetzt, ist es entscheidend, das Wasser richtig aufzubereiten. Leitungswasser enthält oft Stoffe, die für die Bewohner deines Aquariums schädlich sein können, wie Chlor oder Schwermetalle.

Schritte zur Wasseraufbereitung

  1. Aquarium gründlich reinigen: Bevor du das Wasser einfüllst, spüle das leere Aquarium mit klarem Wasser aus. Verwende keine Seife oder chemische Reinigungsmittel, um Rückstände zu vermeiden.
  2. Leitungswasser einfüllen: Befülle das Aquarium mit Leitungswasser. Achte darauf, dass die Temperatur etwa der später gewünschten Wassertemperatur entspricht.
  3. Wasseraufbereiter verwenden: Nutze einen Wasseraufbereiter, um Chlor, Chloramin und Schwermetalle zu neutralisieren. Diese Stoffe sind in den meisten Leitungswassern enthalten und können Fischen und Pflanzen schaden. Wasseraufbereiter sind in flüssiger Form erhältlich und werden nach den Anweisungen des Herstellers direkt ins Wasser gegeben.
  4. Wasser 24 Stunden ruhen lassen: Lass das Wasser im Idealfall 24 Stunden ruhen, bevor du mit weiteren Schritten fortfährst. In dieser Zeit können sich überschüssige Gase verflüchtigen, und das Wasser stabilisiert sich.

Wasserwechsel und Wasserqualitätskontrolle

Die Pflege des Wassers hört nicht mit der Erstbefüllung auf. Regelmäßige Wasserwechsel sind notwendig, um die Wasserqualität zu erhalten und Schadstoffe abzubauen, die durch Futterreste, Fischkot und Pflanzenreste entstehen.

Wasserwechsel:

  • Teilwasserwechsel: Ein Teilwasserwechsel von etwa 20-30 % des Aquarienwassers sollte alle drei bis vier Wochen erfolgen. Das hilft, Nährstoffüberschüsse abzubauen und die Wasserparameter stabil zu halten. Verwende für den Wechsel frisches, aufbereitetes Leitungswasser, das in Temperatur und Härte möglichst dem vorhandenen Aquarienwasser entspricht.
  • Absaugen des Bodengrunds: Nutze bei den Wasserwechseln eine Mulmglocke, um den Bodengrund von Futterresten und Abfallstoffen zu befreien. Das hält das Wasser klarer und verhindert den Anstieg schädlicher Stoffe wie Nitrat.

Wasserqualitätskontrolle:

  • Testkits verwenden: Überprüfe regelmäßig die Wasserwerte mit Teststreifen oder Tropfentests. Besonders wichtig sind der pH-Wert, die Gesamthärte (GH), die Karbonathärte (KH) und die Nitrat- und Ammoniakwerte.
  • Alarmzeichen erkennen: Trübes Wasser, unangenehme Gerüche oder eine plötzliche Veränderung im Verhalten der Fische (z. B. an der Oberfläche nach Luft schnappen) sind Indikatoren für eine Verschlechterung der Wasserqualität. Handlungsbedarf ist dann dringend.

pH-Wert, Härtegrade und deren Bedeutung

pH-Wert: Der pH-Wert gibt an, ob das Wasser sauer, neutral oder basisch ist. Er hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der Fische und Pflanzen im Aquarium. Die meisten Süßwasserfische bevorzugen einen pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 7,5, aber es gibt auch Ausnahmen. Einige Arten, wie Diskusfische, benötigen weicheres, leicht saures Wasser, während Malawibarsche alkalisches Wasser bevorzugen.
Säuerung und Aufhärtung: Du kannst den pH-Wert durch spezielle Mittel anpassen oder auf natürliche Weise beeinflussen, z. B. durch Torffilterung (saurer) oder den Einsatz von Kalksteinen (alkalischer).

Härtegrade (GH und KH):
Gesamthärte (GH): Sie beschreibt die Menge an gelösten Mineralien wie Kalzium und Magnesium im Wasser. Die GH ist wichtig für das Wachstum und die Gesundheit von Fischen und Pflanzen. Weiches Wasser (niedrige GH) eignet sich besser für tropische Fische, während härteres Wasser (hohe GH) gut für bestimmte Barscharten oder Lebendgebärende ist.

Karbonathärte (KH): Die KH ist das Puffervermögen des Wassers, das den pH-Wert stabil hält. Ein stabiler pH-Wert ist essenziell, um Schwankungen zu vermeiden, die Fische stressen könnten. Ein zu niedriger KH-Wert kann zu starken pH-Schwankungen führen.

Es ist wichtig, die Wasserwerte regelmäßig zu testen und gegebenenfalls anzupassen, um die idealen Bedingungen für die jeweiligen Fische und Pflanzen sicherzustellen.

Einsatz von Wasseraufbereitungsmitteln

Wasseraufbereitungsmittel sind nützliche Hilfsmittel, um das Wasser schnell und sicher für Fische und Pflanzen geeignet zu machen. Neben den bereits erwähnten Entchlorungsmitteln gibt es eine Vielzahl von Produkten, die spezifische Probleme im Wasser lösen können:

  • Bakterienkulturen: Diese Produkte enthalten nützliche Bakterien, die helfen, schädliche Stoffe wie Ammoniak und Nitrit abzubauen. Besonders beim Start des Aquariums oder nach größeren Wasserwechseln sind sie sinnvoll, um die biologische Filterung zu unterstützen.
  • pH-Stabilisatoren: Diese Produkte helfen, den pH-Wert auf einem stabilen Niveau zu halten, indem sie die Pufferkapazität des Wassers erhöhen.
  • Algenbekämpfungsmittel: Sollten Algen ein Problem darstellen, gibt es spezielle Mittel, die das Algenwachstum hemmen können. Allerdings ist es meist effektiver, die Ursache des Algenwachstums (z. B. zu viel Licht oder Nährstoffe) zu beheben.

Vorsicht bei der Anwendung: Es ist wichtig, alle Mittel gemäß den Anweisungen zu dosieren und nicht zu übertreiben. Ein Übermaß an Chemikalien kann die natürlichen Prozesse im Aquarium stören und zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führen.

Mit der richtigen Pflege und regelmäßigen Kontrollen kannst du sicherstellen, dass das Wasser deines Aquariums stets in optimalem Zustand ist. So bietest du deinen Fischen und Pflanzen die besten Voraussetzungen für ein langes und gesundes Leben.